Mitgliederversammlung zur geplanten Mehrzweckhalle in Wolfsbuch
Der Traum der SpVgg Wolfsbuch/Zell lebt: Die Vorbereitungen für den Bau einer Mehrzweckhalle schreiten weiter voran. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung stellte der Vorsitzende Geschäftsführung, Gerald Schlagbauer, am Donnerstagabend den aktuellen Stand vor und ging auch auf Kosten und Finanzierung näher ein.
Zu Beginn der Versammlung gab Schlagbauer einen Rückblick auf die „bisherige Odyssee“ des bereits 2020 in die Wege geleiteten Projekts. Alles begann im Januar 2020 mit der Abgabe der Bedarfsplanung an den damaligen Bürgermeister Alexander Anetsberger. Im Juli 2020 stellte man dem nachfolgenden Bürgermeister Helmut Schloderer das Projekt Mehrzweckhalle vor und reichte den Zuschussantrag ein.
Zahlreiche Stellen kontaktiert
Im August traf sich der Vorstand zu einer Bauberatung mit dem BLSV in München. Im selben Monat wurde Bürgermeister Bernd Mayr von der Stadt Dietfurt über das Bauprojekt informiert und man stellte auch hier einen Zuschussantrag. Die Einreichung des Antrags auf Zuschüsse an den BLSV nahm der Verein im November 2020 vor.
Im Januar 2021 sagte der Dietfurter Stadtrat einen Zuschuss in Höhe von 3,5 Prozent zu und im März 2021 stand die Architektur-Ausschreibung auf dem Programm. Im Mai 2021 gab der Sportverein einen Vorentwurf mit einer Kostenschätzung an die Stadt Beilngries weiter. Über eine Zuschusszusage durch den BLSV durfte man sich im Juli 2021 freuen und im September 2021 erfolgte im Beilngrieser Stadtrat aufgrund der Kostengrenze für das angrenzende Feuerwehrhaus eine Umplanung. Im November 2021 segnete der Stadtrat einen Zuschuss von 11,5 Prozent ab.
Eine Baugenehmigung mit 32 Auflagen ging im Juni 2022 ein. „Im Juni 2022 hieß es dann, die Stadt Beilngries will noch im Juli das Projekt ausschreiben mit einem Baubeginn im Herbst“, blickte Schlagbauer zurück. Im Dezember 2022 traf sich der Vorstand mit Landrat Anetsberger, um die vielen Auflagen zu besprechen und eine Baugenehmigung zu erreichen. Noch im selben Monat stellte man bei der Stadt Dietfurt einen Antrag auf Zuschusserhöhung. Im Januar dieses Jahres erfolgte dann eine Änderung des Baugenehmigungsbescheides. Und ebenfalls im Januar wurden sieben Gewerke ausgeschrieben.
Kostenberechnung aufgedröselt
Danach stellte Schlagbauer den Mitgliedern die aktuelle Kostenberechnung vor: Erschließungskosten 14.000 Euro, Bauwerkskosten 549.300 Euro, Technische Gebäudeausrüstung 142.800 Euro, Freianlagen 28.300 Euro, Einrichtungen 11.300 Euro, Baunebenkosten 89.300 Euro, Finanzierungskosten 15.000 Euro. Das ergibt eine Gesamtkostenberechnung in Höhe von 850.000 Euro. Die Eigenleistungen wurden mit 103.000 Euro (etwa zwölf Prozent der Gesamtkosten) angesetzt. An Zuwendungen sind vom BLSV rund 210000 Euro (30 Prozent), von der KfW-Förderung 105.000 Euro (17,5 Prozent), von der Stadt Beilngries 84.000 Euro (11,5 Prozent) und von der Stadt Dietfurt 24.000 Euro (3,5 Prozent) zu erwarten.
„Wir müssen jetzt schauen, wie es mit der Neuausschreibung weitergeht. Es ist wichtig, dass wir auf alle Fälle im Rahmen der Kostenberechnung bleiben. Da die Zinsen ständig steigen, kostet uns jede Verzögerung des Projekts ein Schweinegeld“, gab Schlagbauer klar zu verstehen. „Auf alle Fälle muss die zweite Ausschreibung innerhalb der Kostenschätzung bleiben“, fügte der Vorsitzende Sport, Martin Schultes, an.
Schlagbauer nannte aber auch einige Risikoquellen: Kostenerhöhungen, Eigenleistungen, Kürzungen der Zuwendungen, Paten- und Partnerschaften auf Dauer, Anstieg der Energiekosten und Zinsanstiege.
Bei vier Enthaltungen sprachen die anwesenden Vereinsmitglieder im Rahmen einer Abstimmung dem Vorstand klar das Vertrauen aus, das Projekt in dieser Art weiterzuverfolgen.
„EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT“
Als „eine der tragenden Säulen für die Finanzierung des Projekts“ hat Michael Lochner den neuen Förderverein vorgestellt. Ausgezeichnet laufen momentan die Patenschaften. Man kann drei verschiedene Bausteine erwerben: Gold (200 Euro jährlich), Silber (100 Euro) und Bronze (50 Euro). Bisher darf sich der Förderverein über neun goldene, 20 silberne und 40 bronzene Bausteine freuen. Dies entspricht einem jährlichen Gesamtbetrag von 5800 Euro.
Für die Firmen sind Partnerschaften – mit der Veröffentlichung ihres Logos an einer öffentlichen Stelle in der neuen Halle – geplant.
„Eine Mehrzweckhalle am Ort ist eine Investition in die Zukunft. Das sind wir den Jüngeren und den nachfolgenden Generationen schuldig. Die Halle soll uns Möglichkeiten geben für Sport und Kultur gleichermaßen. Wenn eine Gemeinschaft attraktiv bleiben will, sollte sie sich dem Fortschritt nicht verschließen“, betonte Lochner abschließend.
Von Anton Patzelt