Wolfsbuch (DK) Ganz im Zeichen des Themas Organspende ist das Wochenende bei der SpVgg Wolfsbuch/Zell gestanden. Sowohl bei den Samstags- als auch bei den Sonntagsspielen informierten Mitglieder der Damenfußballmannschaft über dieses wichtige Thema.
Die Spielerinnen der SpVgg Wolfsbuch/Zell verteilten unter den Zuschauern Info-Material, Organspendeausweise und kleine Päckchen mit Süßigkeiten. Ein riesiges Plakat wies im Eingangsbereich der Sportanlage ebenfalls auf dieses Thema hin.
"Das Thema Organspende geht uns alle an, denn Organspende rettet Leben", zeigte sich auch der Vorsitzende der Spielvereinigung, Martin Schultes, überzeugt. Er erläuterte die Beweggründe für dieses Engagement: "Wir sind nicht nur ein Fußballverein. Wir sind eine Gemeinschaft, die auch neben dem Fußballplatz Verantwortung übernimmt und sich sozial engagiert. Wir spielen an diesem Wochenende für alle kranken Menschen, die auf ein Organ warten."
Der Bayerische Fußballverband ist Mitglied im Bündnis Organspende Bayern, das im März 2016 vom Bayerischen Gesundheitsministerium ins Leben gerufen wurde. Etwa 1000 Menschen sterben laut Informationen des Ministeriums jährlich in Deutschland, weil es nicht genügend Spenderorgane gibt. Rund 1500 kranke Menschen würden derzeit alleine in Bayern auf ein neues Organ warten. "Leider besitzen nur rund 35 Prozent der Deutschen aktuell einen Organspendeausweis - und das wollen wir mit unserer Aktion ändern", äußerte sich Schultes. Oft sei es fehlendes Wissen, das bei diesem schwierigen Thema für Vorbehalte sorge. "Viele Menschen haben auch Berührungsängste, möchten sich nicht damit befassen und schieben ihre Entscheidung auf die lange Bank. Aber: Wenn sie sich jetzt nicht entscheiden, tun sie es vermutlich nie", so der Vorsitzende des Sportvereins.
Aber nicht nur in Wolfsbuch wurde auf das Thema aufmerksam gemacht. An der Aktion Organspende nahmen rund 570 bayerische Amateurclubs von der C-Klasse bis zur Regionalliga Bayern teil. Freiwillige Helfer verteilten das vom Bayerischen Fußballverband und dem Bayerischen Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellte kostenlose Paket mit Organspendeausweisen, Süßigkeiten, Postkarten, Plakaten und weiterem Infomaterial. "Der bayerische Amateurfußball mit seinen 4500 Vereinen steht nicht nur für leidenschaftlichen Sport, sondern genauso für großes soziales Engagement. Wir wollen am Aktionswochenende Berührungsängste abbauen, aufklären und für eine bewusste Entscheidung für eine Organspende werben", erklärte der Präsident des Bayerischen Fußballverbandes, Rainer Koch, in dem Begleitschreiben. Und eine junge Dame der Spielvereinigung fügte hinzu: "Organspende ist eine Herzensangelegenheit - ein Akt der Solidarität und Nächstenliebe. Wer zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und diese mit dem Ausweis dokumentiert, schafft Klarheit und entlastet in schweren Stunden damit auch seine Angehörigen."
Von Anton Patzelt